Montag, 30. Juli 2007

1. Streak - ab Tag 178


Laufen in Odenthal
vorne Ritchy - im Hintergrund die große Dhünntalsperre


KW 30-2007

Tag Datum Zeit Lauf-Zeit Lauf-km Puls Ø km ges. Bemerkung
178 23.07.07 18:45 01:13:21 11.9 km Hf 128 1483.0 km Rheinauer Wald
179 24.07.07 17:09 00:29:49 5.0 km Hf 133 1488.0 km 1 Runde Waidsee + 2.2 km
180 25.07.07 18:02 01:23:48 15.6 km Hf 142 1503.6 km Lampertheimer Wald, 15,6km-Runde
181 26.07.07 22:26 00:13:42 2.0 km Hf 116 1505.6 km verl. Mini-Standardrunde
182 27.07.07 16:16 00:31:26 5.1 km Hf 121 1510.7 km 1 Runde Waidsee und nach Hause
183 28.07.07 17:07 02:16:38 22.9 km Hf 129 1533.6 km Odenthal, 440 Hm - rot/blau
184 29.07.07 12:09 01:40:26 15.3 km Hf 125 1548.9 km Odenthal, 420 Hm - blau/grün



Diese Woche bin ich viel gelaufen. Am Montag mit einem Kollegen bei strömenden Regen, am Mittwoch mit dem Lauftreff bei bestem Wetter. Am Wochenende wollten wir zwei lange Laufeinheiten in Odenthal absolvieren. Am Samstag sind wir planmäßig 22 km gelaufen. Am Sonntag hat es den ganzen Tag zwar nicht doll, aber ständig leicht geregnet. Zudem war es stellenweise sehr windig. Nach eine Runde hatte ich das Gefühl, dass meine Beine total ausgekühlt sind. Wir sind dann gerade noch 15 km gelaufen und haben es dabei belassen. Das war gut so. Irgendwie war mein Laufstil so krumm, dass ich heute Schmerzen in den Beinen habe und überall einen leichten Muskelkater spüre. Also werde ich die nächsten Tage lieber etwas ruhiger angehen.

Dienstag, 24. Juli 2007

Warum ich laufe ...

  • weil ich dabei genial nachdenken kann.
  • weil es das beste Herz-Kreislauf-Training ist, was ich kenne (viel Effekt bei wenig Aufwand).
  • weil ich mich nach Bewegung viel besser fühle.
  • weil es orts- und witterungsunabhängig ist – ich kann immer und überall laufen.
  • weil ich Fortbewegung ohne technische Hilfsmittel liebe – man ist so ungebunden, frei von allem anderen.
  • weil ich die Natur liebe.
  • weil Laufen die ideale Geschwindigkeit bietet, um möglichst viel von der Natur zu sehen und sie dennoch ganz zu erleben.
  • weil ich zu mir selbst finde und meine Gedanken eigene Wege gehen.
  • weil Laufen Schmerzen, Müdigkeit und schlechte Laune vertreibt.
  • weil ich mich bei einem Lauf mit Freunden super unterhalten kann.
  • weil Laufen Stress abbaut.
  • weil ein durchtrainierter Körper schön anzuschauen ist.
  • weil das Bier nach einem Lauf besser schmeckt.
Warum ich täglich laufe …
  • weil ich es mir wert bin: mit einer Viertelstunde erreiche ich alles oben Genannte. Diese Zeit sollte einfach drin sein. Die nehm ich mir!
  • weil ich damit angefangen habe und noch keinen Grund gefunden habe, wieso ich damit aufhören sollte. Es tut mir gut!

Montag, 23. Juli 2007

Sport und Spiel in Mannheim

Diesen Sonntag waren wir bei Sport und Spiel in Mannheim. Bei so herrlichem Wetter mussten wir einfach raus. Bei diesem Event waren verschiedene Sportstände aufgebaut, verschiedene Präsentationen über Sport und Ernährung fanden auf diversen Bühnen statt und einige Wettkämpfe (Rollski-, Lauf- und Rennrad-Wettkämpfe) wurden ausgetragen. Es war viel los. Wir haben einige Bekannte getroffen, als wir so über durch die Stände geschlendert sind und später dem Radrennen zugeschaut haben.

Normalerweise mag ich Mannheim gar nicht so. Aber gestern hat es mir gut gefallen, es hat nett ausgesehen - bei dem herrlichen Wetter. Hier ein paar Bilder vom Wasserturm und vom Radrennen seht ihr unten. Bei dem Radrennen war eine 800 m Schleife zig-mal zu durchfahren. Das wäre nichts für mich gewesen. Aber zum Zuschauen ideal. Nach ein paar Runden schaffte auch ich es, Bekannte im Pulk zu erkennen ;-)


   


   

Sonntag, 22. Juli 2007

1. Streak - ab Tag 171


ein Blick auf den Odenwald

KW 29-2007

Tag Datum Zeit Lauf-Zeit Lauf-km Puls Ø km ges. Bemerkung
171 16.07.07 07:46 00:17:22 2.9 km Hf 121 1437.3 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
172 17.07.07 21:35 00:18:24 2.9 km Hf 126 1440.2 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
173 18.07.07 17:34 01:54:50 20.2 km Hf 144 1460.4 km Lampertheimer Wald, 15,6km-Runde
174 19.07.07 22:56 00:18:28 2.9 km Hf 126 1463.3 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
175 20.07.07 22:29 00:15:29 2.0 km Hf 114 1465.3 km verl. Mini-Standardrunde
176 21.07.07 22:44 00:19:47 2.9 km Hf 118 1468.2 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
177 22.07.07 21:25 00:18:33 2.9 km Hf 128 1471.1 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm



Diese Woche sollte das Training langsam wieder beginnen. So war ich am Montag radeln, am Dienstag schwimmen. Mitte der Woche stand der erste längere flottere Lauf auf dem Programm. Es lief gut (siehe ...). Ende der Woche hatte ich weniger Zeit. Am Samstag war ich bei einem Kampfrichtereinsatz in Ladenburg und Sonntag den ganzen Tag in Mannheim (siehe ...). Abends haben wir dennoch die Zeit genutzt, um eine schön flotte Tour durch den Odenwald zu fahren - mit 800 Hm auf 50 km Radstrecke. Ritchy wollte sich einfach nicht abhängen lassen :-) Ihm geht es zum Glück wieder viel besser.

Freitag, 20. Juli 2007

langsam geht es wieder los

Gestern war ich laufen. Das erste Mal seit dem Ironman sollte es ein längerer Lauf werden - um die 20 km. Anfangs hatte ich Probleme wegen der Hitze. Mein Kreislauf machte nicht recht mit, ich hatte tagsüber nicht viel gegessen und vermutlich zu wenig getrunken. 
Nach 4,5 km gemütlichem Einlaufen kamen wir an den Parkplatz zurück, um uns dem Lauftreff anzuschließen. Dort trank ich nochmals einen großen Schluck Wasser mit Geschmack. Es konnte losgehen. Danach lief es wirklich gut. Ich hätte es nicht gedacht. Das übliche Tempo (5:35 min / km) konnte ich fast über die gesamte Strecke von 15,6 km halten. Nur zum Schluss ging mein Puls etwas hoch. Aber es war ja nicht mehr weit. 

Jetzt kann das Training also langsam wieder richtig beginnen.

Auch das Schwimmen am Vortag hat schon viel Spaß gemacht. Wir waren im See mit Neos unterwegs. Trotz zwei Wochen absoluter Schwimm-Abstinenz floss es gut und machte richtig Spaß. Ohne den Wettkampfdruck im Nacken habe ich es richtig genossen, mich bei den warmen Temperaturen im kühlen Nass fortbewegen zu können.
Blauer Himmel, Sonne, grüne Bäume – es war ein schönes Ausblick Richtung Ufer.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Eindrücke aus unserem Mallorca-Urlaub

Unser letzter Mallorca-Urlaub ist lange her, aber da die Titelseitenbilder darauf beruhen, will ich hier ein paar Fotos veröffentlichen.

Weitere Bilder findest du unter: http://fotoalbum.web.de/gast/majonlauf/Mallorca_2007


Öfters liefen wir am Strand. Dort war es einfach herrlich. Weicher Sand, barfuß, ... was will man mehr. 

   


Direkt hinter dem Strand ein kleines Pinienwäldchen. 

   

 


Genial war es an einer kleinen Küstenstraße. Diese war kaum befahren - eine Sackgasse. Allerdings wurde der Lauf hierher immer etwas länger, da wir schon 5 km anliefen. Die Ausblicke entlohnten jedoch jedesmal wieder aufs Neue. 


   


   


   

Montag, 16. Juli 2007

1. Streak - ab Tag 164


Teil meiner Laufstrecke: der Neckar bei Mannheim

KW 28-2007

Tag Datum Zeit Lauf-Zeit Lauf-km Puls Ø km ges. Bemerkung
164 09.07.07 21:47 00:18:19 2.9 km Hf 123 1397.1 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
165 10.07.07 21:58 00:17:24 2.9 km Hf 126 1400.0 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
166 11.07.07 23:09 00:17:07 2.9 km Hf 131 1402.9 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
167 12.07.07 22:44 00:17:44 2.9 km Hf 128 1405.8 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
168 13.07.07 07:21 00:44:49 7.1 km Hf 134 1412.9 km 7 km Standard-Runde
169 14.07.07 12:22 01:02:44 10.1 km Hf 137 1423.0 km Viernheimer Wald mit Ric
170 15.07.07 18:31 01:08:27 11.4 km Hf 132 1434.4 km Runde durch den Wald, 260 Hm



Anfang dieser Woche war ich ziemlich stark erkältet. Ich habe mich wohl bei einem Kollegen angesteckt. Ärger. Na ja, es kam mir zugute, dass für diese Woche eh noch Regeneration anstand. Diese habe ich so etwas leichter bis Ende der Woche durchgezogen. Ich war in diesen Tagen nur laufen. Am Donnerstag wollte ich ursprünglich zwar ins Tauchtraining, da ich mir jedoch meinen Daumen gequetscht habe (siehe ...), habe ich Chlorwasser gemieden und hab mich noch bis zum Wochenende entspannt. Am Samstag habe ich den ersten längeren Lauf eingebaut. Es ging gut, allerdings ist der Puls noch etwas erhöht. Am Sonntag bei einer Radtour lief es ziemlich gut. Langsam scheint GA1-Training also wieder möglich zu sein. Ich will mich dennoch etwas zurückhalten, da mein Ruhepuls noch viel, viel zu hoch ist (48 statt sonst 38).

Freitag, 13. Juli 2007

Aua Daumen

Gestern Abend hatte ich Tauchtraining. Ich spürte zwar noch die abklingende Erkältung - meine Stirnhöhlen waren zu - aber ich wollte dennoch hingehen. Ich könnte zwar nicht tauchen, aber schwimmen sollte gehen.
Leider kam es anders, als geplant. 
Ich holte Trainingszubehör aus dem Nebenraum und war dabei unachtsam. Beim Schließen der Tür war mein Daumen dazwischen. Aua, tat das weh - eine große Ecke Haut habe ich mir abgerissen. Der Nagel hat vermutlich auch etwas abbekommen. Erst blutete es nicht, würde aber sicherlich gleich anfangen. Ich ging geruhsam zum Bademeister und lies mich verarzten - ein Pflaster sollte reichen. 
Mein Tauchtraining wollte ich jetzt nicht mehr halten. Mit dem kaputtenen Finger wollte ich nicht ins Chlorwasser. Eine Vereinskollegin bat ich, mein Training zu übernehmen. Zu Hause gönnte ich meinem Daumen, der ganz arg pochte, etwas Ruhe. Blog umgestalten schien mir hier die passende Aufgabe zu sein ;-)

Heute morgen war ich Laufen. Zunächst hatte ich gar keine rechte Lust - ich komme morgens immer so schlecht in die Gänge - aber mit jedem Schritt wurde es besser. Ich genoss es, Zeit zu haben, nicht pünktlich in der Firma erscheinen zu müssen und lief gemütlich meine 7 km-Runde. Das geht schon wieder. Mein Puls war zwar noch etwas hoch, aber ansonsten habe ich das Gefühl, dass das Training langsam wieder beginnen kann. Ich freu mich schon aufs Wochenende. Da können wir wohl endlich wieder lang radeln und laufen. Aufs Schwimmen werde ich wohl erst mal verzichten.  

Montag, 9. Juli 2007

Wettkampfplanung für 2007

Mein Hauptwettkampf soll der Ironman im Sommer sein.
Parallel dazu wünschte ich mir einen guten Marathon im Frühjahr (Bienwald) und wenn es geht, einen schönen Abschlusswettkampf im Herbst.


Die folgenden Wettkämpfe habe ich für 2007 geplant:

27.01.2007 - Rodgau-Ultramarathon (25 km)

03.03.2007 - Schriesheimer Mathaisemarktlauf (10 km)
11.03.2007 - Bienwald-Marathon (42,2 km)
31.03.2007 - Hemsbacher Altstadtlauf (10 km)
09.04.2007 - Rund um Köln (100 km)
05.05.2007 - Altstadtlauf Weinheim (10 km)
06.05.2007 - RTF Einhausen (114 km)
19.05.2007 - Mannheim-Marathon (21,1 km)
28.05.2007 - Laudenbacher RTF (156 km) =>
10.06.2007 - Kraichgau-Triathlon (M = 2-60,6-14)
24.06.2007 - Volkstriathlon Lampertheim (0,5-20-5)
01.07.2007 - Ironman Germany (3,8 - 180 - 42,2)

11.08.2007 - Güttersbacher Volkslauf (10,5 km oder 21 km)
2?.08.2007 - wird nicht verraten (wird nicht verraten)
23.09.2007 - Riderman ??? (Radrennen: 1-6 mal 25 km)
30.09.2007 - Weinheimer Herbstlauf (10 km)

... weiter ist meine Planung bislang noch nicht.

1. Streak - ab Tag 157


hier lauf ich manchmal: am Neckar an Ladenburg vorbei

KW 27-2007

Tag Datum Zeit Lauf-Zeit Lauf-km Puls Ø km ges. Bemerkung
157 02.07.07 23:20 00:14:18 1.8 km Hf 115 1373.7 km Mini-Standardrunde
158 03.07.07 22:47 00:12:54 1.8 km Hf 123 1375.5 km Mini-Standardrunde
159 04.07.07 23:39 00:17:51 2.9 km Hf 127 1378.4 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
160 05.07.07 18:50 00:11:41 1.8 km Hf 133 1380.2 km Mini-Standardrunde
161 06.07.07 22:04 00:18:07 2.9 km Hf 124 1383.1 km kurze Runde "um den Block", 30 Hm
162 07.07.07 13:46 00:41:54 7.1 km Hf 128 1390.2 km eine Runde beim Hemsbach Marathon
163 08.07.07 20:15 00:25:00 4.0 km Hf 132 1394.2 km verlängerte Runde "um den Block"



Bis hierher bin oft mit meinem Ritchy zusammen gelaufen. Wir haben zusammen mit dem Streakrunning begonnen und hatten somit die gleiche Tageszahl, auch wenn er mit kilometermäßig etwas voraus war. Jetzt muss ich mich alleine zum täglichen Laufen motivieren, da Ritchy einen Tag nicht laufen konnte und sich jetzt eine kurze Auszeit gönnt. So ist es mir schon passiert, dass ich fast vergessen hätte zu laufen, bloß weil ich nicht auf die Uhr gesehen habe und es schon halb 12 war. Zum Glück hat Ritchy an mich gedacht, so dass ich es noch geschafft habe. Neben diesem neuen Abschnitt des "Alleine-Streakens" war diese Woche geprägt von Regeneration. Diese ist auch dringend nötig, da ich erkältet bin und mich gar nicht gut fühle. Ich hoffe, dass ich bis zum kommenden Wochenende vollkommen gesund bin, denn wir haben bereits neue Pläne.

Freitag, 6. Juli 2007

Mein erster richtiger Ironman


Am Sonntag, dem 01.07.2007 nahm ich an meinem ersten Ironman teil. Ein Jahr zuvor hatte ich zwar schon eine Langdistanz bestritten, aber keine, die den Namen Ironman trägt. Diese Langdistanz in Roth hatte ich 2006 sehr gut überstanden. Mein Ziel war damals nur durchkommen. Dieses Jahr steckte ich mein Ziel natürlich etwas höher: die Zeit von Roth (11:37:49) wollte ich gerne schlagen. Ich glaubte aber nicht richtig daran, dass ich es schaffen könnte.

Meine Vorbereitungen liefen insgesamt recht zufriedenstellend. Die Angst zu wenig trainiert zu haben, kam dennoch auf. Gerade die letzten Tage vor dem Wettkampf musste ich immer wieder daran denken, dass mir einige lange Einheiten fehlten. Immer wenn wir uns eine lange Radtour (RTF) vorgenommen hatten, spielte das Wetter nicht mit. Aber egal - jetzt konnte ich eh nichts mehr dran ändern.

Ich ließ den Tag kommen. Mal abwarten, was er bringen würde. Die Zeichen standen gut. Wir hatten extremes Glück mit dem Wetter. Wochen vorher war es sehr warm. Die Befürchtungen, dass ohne Neo geschwommen werden muss, wurden immer stärker. Idealerweise kühlte es in der Woche vor dem Wettkampf merklich ab. Die Wassertemperatur sank. Jetzt musste ich nur fürchten, dass mir mit nassen Klamotten auf dem Rad zu kalt werden könnte. Egal. Anziehen kann man immer noch etwas. Erstaunlicherweise war gerade der Sonntag relativ schwül bei bewölktem Himmel. Was will man mehr: Wärme ohne von der Sonne gebraten zu werden. Ideal.

So beginnt unser längster Tag des Jahres unter den besten Voraussetzungen.
Spontan sind wir in einem Hotel in Frankfurt untergekommen und lassen uns von einer Freundin an den Langener Waldsee fahren. Dort kommen wir wegen Stau zwar recht knapp an, aber die Zeit reicht gerade noch, um alles zu richten - für unnötige Gedanken und Nervosität reicht sie nicht mehr. Ich packe meinen Wechselbeutel zusammen, gebe ihn beim entsprechenden Lastwagen ab und ... ja, und suche meinen Freund Ritchy. Wir haben uns zwar schon flüchtig verabschiedet, aber ich will ihn gerne noch mal in den Arm nehmen, und ihm alles Gute für den Wettkampf wünschen. Wir werden uns ja stundenlang nicht mehr sehen. Unter den 2200 in schwarz gekleideten Neoprenfiguren kann ich ihn nirgends entdecken, obwohl ich den Weg von der Wechselzone bis zum Einstieg ins Wasser mehrmals hoch und runter laufe. Kein Ritchy. Schade. Jetzt bin ich fast die Letzte. Also beeile ich mich, ins Wasser zu kommen. Ich schwimme ein paar Züge, um mich an die kalte Nässe zu gewöhnen, die langsam in meinen Anzug fließt. Nur noch 5 Minuten. Ich reihe mich – Bernies Horrorgeschichten im Hinterkopf – ziemlich weit hinten mit etwas Platz um mich herum ein. Etwas Warten und dann fällt der Startschuss. Das Feld setzt sich in Bewegung. Ich lass einige an mir vorbei ziehen und versuche in meinen Schwimmrhythmus zu gelangen. Bis zur ersten Wende bei ca. 800 m rechne ich mit einigen „Zusammenstößen“. So ist es auch – aber nicht nur bis dahin. Immer wieder – auch auf den letzten 800 m - spüre ich mal eine Hand / Faust auf dem Arm, am Kopf, auf der Wade. Die Nasenklammer wird mir weg getreten, die Brille geflutet. Ist es Absicht oder nur Folge der Nervosität? Ich weiß es nicht. Ich bin nur froh, als ich den ersten, 3.8 km langen Part, meine schlechteste Disziplin nach 1:22 beendet habe.

Zügig aber nicht zu schnell laufe ich den mit Teppichen ausgelegten Weg zum Wechselzelt hoch, ziehe meinen Neoprenanzug aus und will schnell auf ein Dixi-Klo rennen. Von wegen schnell – weit gefehlt. Hier stehen nur vier Dixis und drei Wartende. Also muss ich mich erst mal in Geduld üben und mich hinten anstellen. Es hilft alles nichts. Hier sind wir Frauen einfach im Nachteil. Jede Rast auf der Strecke wäre sicherlich zeitaufwendiger.

Am Rad angekommen, trockne ich mir gründlich meine Zehen ab und versuch die Sandkörner zu entfernen. Ich will jetzt schon Socken anziehen und diese beim Lauf anbehalten. Eine Blase will ich mir später allerdings auch nicht zuziehen. Nach geraumen 8 min verlasse ich die Wechselzone und rolle mich gemütlich auf dem Weg nach Frankfurt ein. Schön! Endlich Rad fahren! Ich genieße die gesperrte Strecke und versuche mich auf diesen Part zu konzentrieren. Etwas trinken und essen kommt sicherlich gut. Ich zwinge mich eher dazu. Oh, da überholt mich schon ein Bekannter - Micha. Ein paar nette Worte, ich lasse ihn von dannen ziehen. Die ersten 90 min will ich betont langsam fahren und achte auf meinen Puls. Nur nicht zu schnell anfangen. Es geht nach Frankfurt rein, dann raus nach Bergen Enkheim. Endlich befinde ich mich auf bekannter Strecke. Die Route führt von Bergen Enkheim, über Maintal und Bad Nauheim (nördlichster Punkt) zurück nach Bad Vilbel. Im Training bin ich diesen Abschnitt zweimal mit meinem Freund Ritchy abgefahren. Hier kenne ich mich also ein wenig aus und weiß, mit welchen Anstiegen ich zu rechnen habe. Nur zwei sind mir nennenswert im Gedächtnis geblieben: einmal der Anstieg „The Hell“ in Maintal-Hochstadt. Hier wird man auf dem Kopfsteinpflaster ordentlich durchgeschüttelt und kann froh sein, wenn man keine Trinkflasche verliert. Die Partystimmung dort lässt die Passage bei weitem nicht so schlimm erscheinen, wie sie mir in Erinnerung geblieben ist. Die andere Steigung befindet sich in Bad Vilbel – also schon am Ende der ersten Runde. Hier auf dem „Heartbreak-Hill“ ist ebenfalls eine Menge los. Man muss aufpassen, sich nicht zu sehr von der Masse tragen zu lassen und diesen nicht gerade kurzen Anstieg langsam genug hoch zu fahren. Schließlich wartet noch eine komplette Runde auf uns. In der zweiten Runde wird es windiger. Ich bemühe mich, mich auf meinem Rad klein zu machen und freue mich, dass ich es nun richtig laufen lassen kann. Es läuft gut. Ich überhole viele, viele Leute, werde aber natürlich auch überholt. Ich erkenne einen Bekannten und grüße ihn nett, als ich an im vorbei ziehe. An der Strecke sehe ich hier und dort ein paar Freunde stehen und freue mich über ihre anfeuernden Zurufe. Die Zeit verfliegt im Nu. Nach 5:38 Std. Radzeit komme ich in der Wechselzone an. Dies entspricht genau der Zeit, die ich mir für die 180 km vorgestellt hatte.

Das Rad wird mir abgenommen, ich besuche kurz das Dixi, bekomme meinen Wechselbeutel gereicht und ziehe mich um. Etwas irritiert brauche ich lange, um meine Sachen zu sortieren. Jemand der mir beim Anreichen / Einräumen hilft ist leider nicht zur Stellen. Nach mir unglaublich lang vorkommenden 5 min gehe ich auf die Laufstrecke.

Oh, nein! Was ist das? Kopfsteinpflaster soweit das Auge reicht! Zwar schön mit roten Teppich abgedeckt und beidseitig von tausenden Zuschauern umsäumt – aber dennoch fallen mir die ersten paar hundert Meter unheimlich schwer. Auf so unebenen Untergrund bin ich sicherlich noch nie gelaufen! So kommt es mir zumindest vor. Ich bewältige diese unwegsame Passage und versuche in mein Lauftempo zu kommen. Es wird besser. Schon sehe ich ein paar Freunde und meinen Trainingspartner Tom an der Strecke stehen, Ritchies Schwester, Schwager und Eltern. Ich frage, wo Ritchy sich befindet. Ist er jetzt vor oder hinter mir auf dieser 10,5 km langen Runde, die wir viermal durchlaufen müssen? Es gibt ein paar Umkehrpunkte bei denen wir uns sehen könnten. Mir wird gesagt, er wäre vor mir. Etwas erstaunt darüber, laufe ich weiter. Ich rechne mir keine Chance aus, ihn zu sehen. Sein Vorsprung wird zu groß sein. Ich laufe und fühle mich gut. Es läuft gut - fast zu gut. Ich bin schneller, als ich geplant hatte. Plötzlich bei km 3 oder 4 muss ich Ritchy überholt haben. Er schließt zu mir auf und sagt mir, dass er nicht laufen könne. Er habe Atemnot und müsse langsam machen. Ich solle mir keine Sorgen machen und meinen Wettkampf machen. Irritiert laufe ich ein Stück weiter. Was soll ich tun? Eine Freundin, unsere Betreuerin Anke fragt, ob ich etwas brauche. „Nein nicht ich, aber kümmere dich bitte mal um Ritchy.“ - „Ich habe ihn noch nicht gesehen. Wo ist er?“ - „Da, direkt hinter mir“ Ich zeige auf ihn. Sie geht zu ihm. Das ist gut. Er würde sich jetzt vermutlich eh nicht von mir helfen lassen. Da kenn ich meinen kleinen Sturrkopf doch ein wenig. Ein paar 100 Meter weiter sehe ich einen weiteren Bekannten, Ingo. Auch ihn bitte ich, nach Richy zu sehen. Er rennt sofort los. Ich bin etwas beruhigt, zwei Freunde bei ihm zu wissen. Sie werden ihm hoffentlich beistehen. Ich versuche weiter zu laufen und nicht ständig daran zu denken. Mehr helfen als die beiden kann ich sicherlich nicht. Der führende und erste Mann überholt mich. Wer ist es? Timo?! Ich feuere ihn an und freu mich mit ihm. Damit hatte ich nicht gerechnet. Schön, es freut mich für den Eberbacher, der heute einen tollen Tag hat. Immer wieder muss ich an Ritchy denken. Was soll ich tun? Soll ich zurück laufen? Werde ich ihn finden? Ich bin mir unschlüssig. Plötzlich kommt er am nächsten Umkehrpunkt zu mir: er wäre im Sanizelt gewesen. Es wäre alles soweit in Ordnung. Er würde seinen Wettkampf durchziehen. Er müsse nur langsam machen. Das beruhigt mich ein wenig. Ich versuch mich weiter auf meinen Wettkampf zu konzentrieren. Es fällt mir nicht leicht. Zum Glück habe ich ein wenig Abwechslung. Der zweite Mann überholt mich. Schon wieder eine ganz unerwartete Person. Ich erkenne ihn nicht sofort von hinten. Es ist Michael Görner, der Newcomer dem ich gute Chancen ausgerechnet hatte. Schön für ihn. Meine erste Runde verfliegt wie im Flug. Es läuft gut, auch wenn ich zu schnell unterwegs bin. Ich fühle mich gut und laufe weiter. Bis km 15 – dann irgendwie ist der Motor aus. Es geht nicht mehr viel. Ich werde langsamer und quäle mich mit einem viel zu geringem Tempo über die Bahn. Naja, Einbruchsphasen kommen immer mal. Ich versuche sie hin zu nehmen und hoffe, dass sie schnell vorbei geht. Eine Runde quäle ich mich am Main entlang, es wird nicht besser. Auch in der nächsten Runde nicht. Okay. Ich muss es so nehmen, wie es ist und versuche zu laufen, solange es geht. Zumindest geht es noch und es erscheint mir effektiver als zu gehen. So geht es langsam weiter, Kilometer um Kilometer, Runde um Runde. Jetzt ist es nicht mehr weit. Ich bin schon beim 8. km Schild auf der vierten Runde. Also nur noch 2 + 2,195 km - also nur noch knapp viereinhalb Kilometer. Das ist doch zu schaffen!!! Aber nein, das stimmt ja gar nicht. Wir sind hier ja schon bei km 39,5. Also nur noch knapp 2,7 km. Ein Blick zur Uhr zeigt mir, dass es knapp wird, meine Zeit aus Roth zu unterbieten. Ich nehme alle Kräfte zusammen und versuche die mir verbleibende Strecke etwas schneller zu laufen. Viel ist nicht mehr drin. Nach einer Laufzeit von 4:24 Std. erreiche ich das Ziel und bin mit 11:37:53 Std. fast zeitgleich wie in Roth. Erst ein späterer Vergleich der Urkunden zeigt mir, dass ich 4 sec. (!) langsamer war, als bei meiner ersten Langdistanz.

Ich schleppe mich zur Wechselbeutelausgabe. Ich kann kaum noch gehen. Ich will aber an mein Handy und schauen, ob ich über Freunde an der Strecke mehr von Ritchy erfahren kann. Ich würde ja so gern zurück auf die Strecke und ihn anfeuern, aber bei mir geht nichts mehr. Ich habe jetzt schon einen schlimmen Muskelkater in den Oberschenkeln. Ich weiß nicht wo ich ihn suchen soll. Ich telefoniere rum. Nach unendlich langer Zeit erfahre ich, dass Ritchy auf seiner letzten Runde ist und bald im Ziel erwartet wird. Ich schleppe mich zum Zielkanal und warte mit Freunden auf ihn. Endlich kommt er. Ich kann ihn in meine Arme schließen. Ihm geht es soweit gut. Das ist das allerwichtigste. Alle Zeiten sind egal.