Montag, 29. Juni 2009

Langsam geht es bergauf

An dem kommenden Montag, 10 Tage nach meiner Knie-OP, hatte ich das erste Mal Krankengymnastik. Dort wurde mein Bein ein wenig passiv bewegt und schön massiert. Zudem bekam ich eine Lymphdrainage - das war recht angenehm - und sollte beim Abschwellen helfen.

Wie auch im OP-Bericht stand, durfte ich ab jetzt mein Bein langsam mehr belasten. Die Physiotherapeutin erlaubte mir, ab und zu ohne Krücken gehen. Einzelne Schritte habe ich schon probiert, es war ein ungewohntes Gefühl, ging aber für einzelne Schritte. Überbelasten wollte ich es nicht, deshalb war ich vorsichtig. Erst gegen Ende der Woche darf ich die Krücken komplett weg lassen.

Danach war ich beim Arzt und ließ die Fäden ziehen. Noch ein paar Tage soll ich warten, dann darf ich auch wieder duschen. Von meinem Arzt bekam ich eine Bandage verschrieben - diese will ich demnächst beim Sport tragen. Ich holte sie ab und ging danach mit Ritchy ins Fitness-Center. Dort probierte ich ein Ergometer aus. Ich darf zwar mein Bein ohne Kraft bewegen, aber ich konnte es noch nicht stark genug knicken. Es ging nicht. Da musste ich wohl noch etwas warten. Schade.

Am Mittwoch hatte ich Krankengymnastik. Ich bekam ein paar Kräftigungsübungen gezeigt, die ich auch zuhause durchführen kann. Schön. Abends ging ich in Fitness-Center, sonst waren die Tage ruhig. Am Donnerstag fuhren wir meine Eltern besuchen. Am Freitag (14 Tage nach der OP) versuchte ich das erste Mal eine längere Strecke ohne Krücken zu laufen. Das musste ich noch üben werden - selbst einen kurzen Einkauf beim Aldi spürte ich anschließend im Knie. Den Rest des Tages schonte ich mich.

Am Samstag ging ich das erste Mal schwimmen. Laut OP-Bericht darf ich zwar erst nach 3 Wochen schwimmen, aber mit Pullboy ging es schon recht gut. So konnte ich beim Schwimmen meine Beine ruhig halten und meine Arme isoliert trainieren. Nach 1 Std. schwimmen reichte es mir, meine Arme waren müde. Es machte jedoch Spaß.
Am Sonntag hatte Ritchy einen Staffel-Triathlon-Wettkampf. Eigentlich war ich für die Radstrecke gemeldet, aber nun hatte er sich Ersatz gesucht. Ich war nur als Zuschauer unterwegs. An diesem Tag nahm ich die Krücken nochmals mit, da ich wusste, dass ich lange Zeit stehend verbringen würde. Mit Hilfe der Krücken war der Tag okay für mein Knie.

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Die kommenden zwei Woche vergingen im recht ähnlichen Stil. Zweimal pro Woche hatte ich Krankengymnastik, zweimal in der Woche ging ich ins Kraftcenter, zwei pro Woche ging ich schwimmen. Ich ging immer längere Strecken, schaffte am Wochenende sogar schon mal eine Besichtigung von zweieinhalb Stunden. In der Krankengymnastik bekam ich neue Übungen gezeigt, und baute diese nach und nach in mein Fitness-Programm mit ein. Übungen für die Aduktoren waren mittlerweile erlaubt, ebenso mal die Beinpresse, allerdings erst mal mit der Hälfte des Gewichts im Vergleich zu meinem Stand vor der OP. Beim Schwimmen nahm ich immer mehr die Beine mit, baute aber auch öfters Übungen mit Pullboy ein, damit mein Knie sich erholen konnte. Nur beim Treppen Steigen und noch viel mehr beim Treppe herunter gehen, hatte ich Schmerzen. Meine Physiotherapeutin meinte aber, dass das normal sei. Demnach muss ich dies noch stärker üben, immer mal probieren, bis der Schmerz kommt.

Montag, 8. Juni 2009

Die erste Woche nach der Knie-OP

Den ersten Tag musste ich mit einer Drainage verleben. Ich schlief nicht gut, traute mich nicht, mich auf die Seite zu legen oder das Knie zu knicken. Aber die Nacht ging irgendwie rum, ich war ja müde genug. Ich stand früh auf. Danach ging es auch schon fast zur Nachuntersuchung: ich bekam die Drainage gezogen und das Bein neu bandagiert (jetzt war es schon viel dünner und passt besser unter eine Jeans). Der Arzt sagte mir, dass ich das Bein ohne Belastung nach Belieben bewegen dürfe, also Fuß kreisen, Bein abwinkeln und auch wieder ganz strecken. Das ergab ja wieder ganz neue Möglichkeiten *freu*. Ich solle es nur nicht ganz belasten, sondern lediglich mit 30 kg. Beim Gehen sollte ich das Bein mitbewegen und den Fuß bewusst abrollen. Diesen Gehstil musste ich üben, es ging aber viel, viel besser.
Eine Belastung von max. 30 kg einzuhalten ist gar nicht so einfach. Ich bemühte mich einfach, das Bein nicht mehr als mit meinem halben Körpergewicht zu belasten.

Das Pfingstwochenende ging ohne große Besonderheiten vorbei. Ich schonte mein Bein, legte es ab und zu hoch und kühlte es. Ich verlebte die Zeit hauptsächlich zuhause. Ritchy ging immer ein paar Stunden trainieren, aber das war okay. Er kam früh zurück und dann unternahmen wir immer mal etwas, damit mir nicht zu langweilig wurde. Wir fuhren einmal zum Eis essen ins Städtchen, das nächste Mal ans Neckarufer zum Entspannen oder zu den Eltern zum Kaffee trinken und spielen. Es war schön, unter Leute zu kommen.

Am Dienstag ging ich morgens zu meinem Hausarzt. Er nahm sich viel Zeit für mich und erklärte mir den OP-Bericht. Es sieht wohl nicht so gut aus, er empfahl mir, aufs Laufen komplett zu verzichten, damit der Knorpel noch möglichst lange hält. Na ja, mal abwarten. Dieses Jahr wollte ich ja eh aufs Laufen verzichten, danach werde ich sehen. Er bandagierte mein Bein nicht mehr, die Bewegung würde reichen.

Meine Nachfrage, ob ich wieder arbeiten könne, bejahte er. Ich sollte mich nur schonen. Also ging ich anschließend arbeiten, obwohl ich eigentlich noch für 10 Tage krank geschrieben war. Ich hatte aber das Gefühl, mir zuhause nicht die nötige Ruhe zu gönnen. Zudem wollte ich nicht so lange fehlen.

Ritchy fuhr mich die kommenden Tage zur Arbeit und holte mich wieder ab. Ich bewegte mich die gesamte Woche wenig. Am Donnerstag ging ich aber zum ersten Mal wieder ins Fitness-Center und machte Übungen für die Arme, den Bauch und den Rücken. Diese Bewegung tat meinem Rücken gut. Ich genoss es, wieder etwas Kraft trainieren zu können. Am Samstag ging ich nochmals ins Center, während Ritchy mit Pascale nebenan schwimmen waren. Das war eine gute Kombination.