Samstag, 30. Mai 2009

Knie-OP

Stimmt, Ramona, ich sollte mal schreiben, wie es weiter gegangen ist.

Am 12. Mai war ich in einer orthopädischen Gemeinschaftspraxis, die einen guten Ruf bezüglich Knie-Operationen und Sportlern genießt. Ich ließ mich untersuchen. Der Orthopäde äußerte den Verdacht einer Arthrose, ggf. auch eines Meniskus-Schadens, wegen der Schmerzen. In meinem Knie spürte man beim Bewegen deutlich einen unrunden Ablauf. Mein linkes Knie fühlte sich zwar ähnlich an, aber mein Orthopäde meinte, das rechte sei schlimmer, womit er Recht hatte. Er wolle gerne eine Kernspinaufnahme des rechten Knies machen und dann entscheiden, ob weitere Maßnahmen, wie ggf. eine Operation notwendig seien.

Durch Zufall konnte die Kernspinaufnahme noch am gleichen Tag durchgeführt werden. Im Anschluss hatte ich mit dem Radiologen eine kurze Nachbesprechung. Er bestätigte die Vermutung meines Orthopäden: der Innenmeniskus sei angerissen (vermutlich ein Schaden, der etwas länger her sei) und die Knorpelfläche wäre schon stark angegriffen, nur noch ein Viertel der Knorpelschicht würde bestehen. Es wäre eine angehende Arthose. Er tröstete mich aber mit dem Spruch, die Ärzte könnten da sicherlich etwas machen. Das äußere Gelenk dagegen ist noch absolut in Ordnung.

Mit diesem Befund fuhr ich erst mal nach Hause und wartet fast 2 Wochen, bis ich einen Besprechungstermin mit meinem Orthopäden bekam. In dieser Zeit lief ich gar nicht, aber ich fuhr viel Rad, mit Bekannten fuhr ich auch mal eine Triathlonstrecke von 180 km ab. Das ging, auch wenn mein Knie danach nach Pause schrie und sie auch bekam.

Dann plötzlich ging alles ganz schnell. Kurzfristig bekam ich dann einen Termin: am Mittwoch, dem 27. Mai hatte ich eine Nachbesprechung mit meinem Orthopäden. Er bestätigte den Meniskus-Schaden und die angehende Arthrose. (Bem.: von Arthrose spricht man wohl erst dann, wenn der Knorpel vollkommen zerstört ist und der Knochen bereits angegriffen ist - das wusste ich vorher auch nicht). Er empfahl mit aufs Laufen komplett zu verzichten und stattdessen zu Schwimmen (im Kraulstil, Brustschwimmen sei nicht gut) und mit wenig Druck Rad zu fahren. Treppensteigen, Drehungen im Knie, etc. solle ich tunlichst vermeiden. Ansonsten würde er mir zu einer Operation raten.

Hm, ich hatte zwar im ersten Gespräch gesagt, dass ich eine Operation umgehen will, aber wenn man immer nur Schmerzen hat, und nicht mehr weiß, was richtig und gut ist, ist das auch nichts. Die letzten zwei Wochen war ich schon stark verunsichert und eigentlich nie schmerzfrei. Also sagte ich, dass eine OP auch in Ordnung wäre. Wann ich denn könne, war seine Nachfrage. Da ich sportliche Ziele, wie den Ironman ja eh gedanklich schon gestrichen hatte, war es mir zeitlich völlig egal. Er schlug den Freitag vor und ich sagte spontan zu.
Also in zwei Tagen sollte ich operiert werden, bzw. es sollte eine Arthroskopie (Kniegelenkspiegelung) gemacht werden und dabei die notwendigen Maßnahmen wie Teilentfernung des Meniskus, Glättung des Knorpels, etc. durchgeführt werden. Ich stimmte allem zu. Ritchy fragte ich, ob er mich am Freitag zum Krankenhaus und später auch wieder zurück fahren könne. Alles kein Problem.
Mir wurde in der Praxis Blut abgenommen, im Krankenhaus nebenan machte ich für den nächsten Morgen einen Termin mit dem Narkose-Arzt aus. Ich besorgte mir Krücken und übte am Abend zuvor schon mal unsere alte, steile Holztreppe hoch und runter zu humpeln. Gar nicht so einfach, aber es geht.

Am Freitag, dem 29. Mai wurde ich gegen 12:00 Uhr operiert, in Vollnarkose. Wie zuvor schon abgemacht, wurde der Meniskus teilentfernt, also geglättet und auch die Knorpelschicht wurde geglättet. Lose Knorpelteilchen oder andere Schleifteile befanden sich nicht in der Gelenkschmiere. Eine Stunde späte wachte ich im Ruheraum wieder auf, döste noch eine Stunde vor mich hin. Dann hatte ich eine Nachbesprechung mit meinem Orthopäden. 14 Tage sollte ich an Krücken gehen, mit Teilbelastung, danach dürfe ich wieder Kraulschwimmen und Radfahren in der Ebene. Er empfahl mir aufs Laufen bis Ende des Jahres zu verzichten. Das Gehen im normalen Leben wäre schon Belastung genug für das Gelenk. Zur Unterstützung könnte ich Gelenkkapseln nehmen und er verschrieb mir auch Einlagen, so dass das Innengelenk etwas entlastet wird.

Die OP verkraftete ich gut. Ritchy fuhr mich nach Hause, kochte etwas für mich. Ich konnte ganz normal essen, hatte keine Kopfschmerzen. Ich war nur müde. Ich legte mich nachmittags noch mal hin und wir machten uns abends einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher, mit Bein hoch legen und ab und zu Knie kühlen.

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