Ich habe hier ja schon lange nichts geschrieben. Eigentlich wollte ich mal das letzte Jahr, die letzten beiden Jahre aufarbeiten. Dazu bin ich noch nicht gekommen.
Nach langer Pause nach meiner Knie-OP habe ich gemerkt, dass es meinem Knie besser bekommt, wenn ich es mit regelmäßigen Läufen belaste. So scheint es sich nach und nach an die Belastung zu gewöhnen und gestärkt zu werden.
Nach einem Halbmarathon im Mitte September 2010 war ich monatelang sehr sportfaul. Um diesem Trott zu entgehen, habe ich mir zum Geburtstag Ende Dezember von meinen Lauftreff-Kolleginnen eine Anmeldung zu einem Halbmarathon gewünscht. Also durfte ich am 13. März 2011 in Kandel laufen und trainierte ab Januar mehr oder weniger regelmäßig. Ich wollte mich eigentlich locker an einen Steffny-Halbmarathon-Plan halten. Meist schaffte ich jedoch nur drei statt der angesetzten vier Läufe pro Woche und auch viele Tempoeinheiten habe ich gecancelt, weil ich einfach zu viel Stress auf der Arbeit hatte und ich mir nicht noch zusätzlichen Druck machen wollte. Zudem fing mein Knie, zweieinhalb Wochen vor dem Halbmarathon, wieder an zu schmerzen und dick zu werden. Ich hatte vier Läufe an fünf Tagen hintereinander gemacht (mit jeweils anderthalb Tagen Pause), weil ich eine Trainingseinheit nachholen wollte. Das war wohl zuviel und die Schmerzen kamen zurück. Insofern reduzierte ich die letzten beiden Wochen das Training deutlich und machte auch keinen Lauf über 12 km.
Mit diesen mehr oder weniger befriedigenden Training war es am Sonntag nun soweit.
Wir standen früh auf und fuhren nach Kandel. Wir waren püntklich dort, so dass Ritchy sich noch nachmelden konnte und wir noch etwas Zeit hatten, uns mit unseren Bekannten zu unterhalten. Die meisten von ihnen liefen natürlich den Marathon.
Nach dem Start liefen wir locker los. Ich hatte mir nicht viel vorgenommen, ich wollte, wenn möglich unter 2:00 Std. laufen und dachte, dass eine Zeit von 5:55 bis 5:50 min/km reichen würden. Ich hatte gar nicht nachgerechnet und wollte relativ locker laufen. Die Menge zog mich jedoch mit, so dass ich schneller unterwegs war, ca. 5:45 bis 5:40 min/km. Ich zweifelte schon, ob ich das Tempo die ganze Zeit über halten könnte. Aber es lief ganz gut. Also wollte ich versuchen das Tempo zu halten, so lange es ging. Eigentlich erwartete ich einen Einbruch, weil ich in dem Pulsbereich schon lange nicht mehr gelaufen war.
Irgendwann, ca. nach der Hälfte habe ich mal nachgerechnet auf was für eine Endzeit ich mit dieser Kilometerzeit kommen würde. Oh, Schreck! Ich stellte fest, dass ich 5:40 min/km laufen muss, um beim Halbmarathon unter 2:00 Std. zu bleiben. Ganz schön schnell.
Bislang hatte ich den Kiometer ja meist um diese Zeit geschafft. Also bemühte ich mich weiter in dem Tempo zu laufen. Es wurde immer anstrengender, aber ich hatte Ehrgeiz und Ritchy an meiner Seite, der mich gerade die letzten Kilometer voran trieb. Mit 1:59:55 Std. haben wir die Ziellinie überschritten! Punktlandung, mit der ich nicht mehr gerechnet hatte! Super!!!
Ich war ganz schön kaputt, aber froh, dass ich es geschafft habe und dass man daran man sieht, dass regelmäßiges Laufen auch ohne Tempotraining Früchte trägt.
Mein Knie hat den schnellen Lauf super verkraftet. Es tat die letzten beiden Trainingswochen ja immer mal weh, mal mehr, mal weniger, weshalb ich meinen Trainingsplan auch ganz schön abgespeckt hatte. Das schien meinem Knie aber gut bekommen zu haben. Es tat am Anfang des Laufs weh, aber das verging. Man merkt es beim Laufen irgendwann nicht mehr. Und nachher tat es, oh Wunder, gar nicht weh. Super. So kann es weiter gehen. Ich will schauen, dass ich 3 mal pro Woche für mindestens eine Stunde laufe. Das ist gut für mein Knie und die Zeit sollte ich mir wohl nehmen.